top of page

Weidel will Windräder abbauen

  • Autorenbild: Martin Hartmann
    Martin Hartmann
  • 20. Jan.
  • 3 Min. Lesezeit

Im Ton ist die Rede von Alice Weidel auf dem AfD-Parteitag in Riesa scharf. Lauten Beifall erhält die zur Kanzlerkandidatin gekürte AfD-Chefin für einen Ausruf zur Abschaffung von Windkraftanlagen. Die Branche reagiert alarmiert und befürchtet einen wirtschaftlichen Abstieg Deutschlands.

Ein Abriss der Windräder in Deutschland würde aus Sicht des Bundesverbands Windenergie Offshore großen wirtschaftlichen Schaden anrichten. Beim AfD-Parteitag in Riesa hatte die Kanzlerkandidatin der Partei, Alice Weidel, am Samstag unter großem Beifall gesagt: "Wenn wir am Ruder sind, wir reißen alle Windkraftwerke nieder. Nieder mit diesen Windmühlen der Schande." Eine AfD-Regierung würde funktionsfähige Kernkraftwerke "natürlich wieder ans Netz nehmen", fügte Weidel hinzu.

Der Bundesverband Windenergie Offshore steht für Windparks in Nord- und Ostsee. Er betonte, erneuerbare Energien und Klimaschutztechnik seien für die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft entscheidend. Wenn andere Länder hier Marktführer würden, stünden Arbeitsplätze auf dem Spiel.

Politik12.01.25


Weidel gab einen Tag nach ihren Äußerungen an, diese seien aus dem Kontext gerissen worden. Sie habe sich in ihrer Rede auf den Reinhardswald in Hessen bezogen, sagte Weidel ntv am Rande des Parteitages in Riesa. Im CDU-regierten Hessen werde der sogenannte Märchenwald für Windmühlen über 240 Meter Höhe abgeholzt. Windkraft sei eine ineffiziente Form der Energieproduktion, so Weidel. Grundsätzlich schloss Weidel Windkraft als Energiequelle jedoch nicht aus, aber ohne Subventionen.

Zuvor hatte AfD-Co-Chef Tino Chrupalla nach der Rede am Rande des Parteitages auf Nachfrage gesagt, Weidel habe sich hauptsächlich auf die Windkraftwerke bezogen, für die Wälder gefällt würden. "Und ja, es gibt auch Verschandelung in der Umwelt, wo wir sagen, diese Windkrafträder müssen wieder rückgebaut werden." Der Bürger müsse mitentscheiden, "und wenn der Bürger sagt, wir möchten hier dieses Windrad haben, soll's da stehen bleiben".

Politik11.01.25

Windräder, Remigration und MobAlice Weidels Rede war so radikal wie nie


Auch Trump fordert Windräder-Abbau

Verbandsgeschäftsführer Stefan Thimm kritisierte, die AfD nehme den wirtschaftlichen Abstieg Deutschlands in Kauf. "Austritt aus dem Euro, Absage an die EU, Nationalismus statt offener Grenzen und keine Unterstützung für Freihandelsabkommen - die Liste ist lang und alarmierend." Die Vorschläge der AfD stärkten die Abhängigkeit von Gas und Öl, Nutznießer wäre der russische Staatschef Wladimir Putin, sagte Thimm. Knapp 60 Prozent der deutschen Stromerzeugung entfielen im vergangenen Jahr auf erneuerbare Energien, etwa aus Wind und Sonne. Deutschland hat zuletzt von Jahr zu Jahr wieder mehr Windräder gebaut.

Zuvor hatte Donald Trump im Oktober 2024 Deutschland als Negativbeispiel bei seinen Auslassungen über alternative Energien angeführt. Und kürzlich hatte der künftige US-Präsident gefordert, die Windräder in der Nordsee abzubauen. Der 78-Jährige verbreitete Anfang Januar auf seiner Online-Plattform Truth Social einen Bericht aus dem vergangenen November über den angekündigten Rückzug des US-Ölkonzerns Apache aus der Region und kritisierte dabei Großbritannien für einen seiner Meinung nach "sehr großen Fehler" in der Energiepolitik.


Die im Juli gewählte britische Regierung um Premierminister Keir Starmer setzt deutlich stärker auf umweltfreundlichere Energie. Neue Lizenzen für Öl- und Gasfirmen für Bohrungen in der Nordsee sollen nicht mehr vergeben werden.

Großbritannien hatte auf die Forderung Trumps nach mit einem klaren Bekenntnis zu erneuerbaren Energien reagiert. "Wir müssen unsere Abhängigkeit von instabilen Märkten für fossile Brennstoffe durch saubere, heimische Energie ersetzen, die in Großbritannien kontrolliert wird", erklärte ein britischer Regierungssprecher nach Angaben der Nachrichtenagentur PA. Man lege die Priorität auf eine faire und erfolgreiche Energiewende in der Nordsee im Einklang mit geltenden Klima- und Rechtsverpflichtungen.


Comments


Martin Hartmann

Föhrenweg 12

8904 Aesch ZH

+41 78 860 60 73

gegenwindaesch@mail.ch

Unterstützungsmöglichkeiten

  • Twint +41 78 860 60 73

  • Paypal @gegenwindaesch

  • IBAN CH08 8080 8003 7597 6438 6

Auf dem Laufenden bleiben
oder aktiv werden:

bottom of page